Lipotransfer (Eigenfett-Transfer)

Allgemeine Beschreibung/Ziel des Lipotransfers

Beim Lipotransfer oder Eigenfett-Transfer handelt es sich um einen Eingriff, der mit der Fettabsaugung verwandt ist. Das Prinzip beruht darauf, Fett an einer Stelle abzusaugen, um es an einer anderen zu injizieren. Auf diese Weise ist es möglich, Unebenheiten auszugleichen und Körper und Gesicht zu modellieren. Dabei kann das Fett an sämtlichen Regionen gewonnen werden. Besonders häufig kommen hier Bauch, Beine oder Gesäß in Frage. Eingesetzt wird das Verfahren, um Falten, Runzeln und Vertiefungen aufzufüllen. So ist es möglich, zunehmende Alterserscheinungen zu reduzieren. Der Prozess kommt aber auch bei Konturkorrekturen im Bereich von eingefallenen Wangen oder dem Jochbein zum Einsatz.

Umfang, Aufwand und Ablauf des Lipotransfers

Zunächst muss das später injizierte Fett gewonnen werden. Dafür wird eine Mikrokanüle an der gewünschten Körperstelle angesetzt. Damit die Fettabsaugung stattfinden kann, sind mehrere Einschnitte in der Haut notwendig. An das Röhrchen schließt sich eine Vakuumpumpe an, damit die Fettzellen abgesaugt werden können. Für das weitere Prozedere sollten die Fettzellen bei der Entnahme nicht beschädigt werden. Das Verfahren ähnelt dabei demjenigen der Fettabsaugung, ist jedoch etwas aufwendiger und somit ebenfalls teurer. Weil das Fett weiterverwendet wird, muss es aufbereitet werden. Im Rahmen diesen Schrittes wird das Fett gesäubert und seperat in sterilen Behältern gelagert. Für die Transplantation des eigenen Fettes müssen weitere Einschnitte an den Stellen vorgenommen werden, welche Ziel des Lipotransfers sind. Mikrokanülen sorgen dafür, dass die Flüssigkeit in kleinen Mengen unter die Haut geschleust wird. Hier stehen die Zellen in einem engen Kontakt mit dem restlichen Gewebe. Auf diese Weise ist es ihnen möglich, anzuwachsen.

Mögliche Resultate des Eigenfett-Transfers

Das Ergebnis kann nach der Behandlung sofort betrachtet werden. Durch den Lipotransfer werden unterschiedliche Körperstrukturen aufgebaut. Zu diesen gehören beispielsweise Wangen, Lippen, Brust oder Po. Es können Ungleichheiten reduziert oder das Volumen erhöht werden. Auf diese Weise erhalten Patientinnen beispielsweise eine größere Brust, ohne auf Silikonimplantate zurückgreifen zu müssen. In den meisten Fällen wird der Lipotransfer jedoch mit dem Ziel einer Verjüngung von Gesichtszügen angewendet. Das Absinken der Haut kann rückgängig gemacht und hängende Mundwinkel angehoben werden. Ein ähnlicher Effekt lässt sich zwar ebenfalls durch Botox erreichen. Bei diesem handelt es sich jedoch um ein Nervengift, während Eigenfett eine Alternative darstellt.
Im Rahmen der Korrektur kommt es häufig zum Einsetzen einer größeren Menge an Fettzellen, als es von Patienten und Patientinnen erwünscht wird. Hintergrund eines solchen Schrittes ist die Tatsache, dass nicht alle Fettzellen anwachsen werden. Damit das angestrebte Resultat langfristig dennoch zustande kommt, ist eine 25 prozentige Überkorrektur üblich. Sobald die Zellen sich in das Gewebe integriert haben, verhalten sie sich wie jede andere Fettzelle im Organismus. Erhöht sich das Gewicht, so steigt auch das Volumen in den Fettzellen des Lipotransfers. Sinkt das Gewicht, werden die Zellen wieder schmaler.

Kosten des Transfers von Eigenfett

Die Kosten bei einer Schönheitsoperation werden nicht von der Krankenkasse übernommen, stellen sie keinen notwendigen Eingriff dar. Gleichzeitig hängt der Preis maßgeblich von dem genauen Einsatz ab. Zum einen muss das zu behandelnde Areal betrachtet werden. Das Auffüllen von Falten ist günstiger als eine Brustvergrößerung mit Eigenfett. Hat der erste Eingriff den gewünschten Effekt nicht erreicht, sind unter Umständen weitere Spritzen notwendig, die in den Endpreis einfließen. Für die Fettentnahme ist mit etwa 1300 Euro zu rechnen. Das Korrigieren von Falten kostet etwa 1700 Euro, eine Brustvergrößerung mit Eigenfett 3500 Euro. In den Preis fließen jedoch zahlreiche Faktoren ein. Dementsprechend gelten die genannten Summen nur als Orientierung.

Mögliche Risiken des Lipotransfers

Weil es sich bei dem Fett um ein körpereigenes Material handelt, ist das Risiko des Abstoßens gering. Dennoch bestehen auch bei diesem Einsatz dieselben Gefahren, wie bei jeder Operation. So können Komplikationen wie Thrombosen nicht ausgeschlossen werden. Vor allem bei chirurgischen Einsätzen im Ausland besteht die Möglichkeit einer Infektion mit Bakterien oder anderen Erregern. Abseits der üblichen Risiken einer jeden Operation verbergen sich in dem Lipotransfer noch weitere. So kann es sein, dass sich die transplantierten Fettzellen in Zysten verwandeln. Im Bereich der Brust löst das Gewebe im Rahmen der Krebsvorsorge anschließend einen Fehlalarm aus. Gleichzeitig müssen potentielle Patienten und Patientinnen beachten, dass die Zeitspanne des Resultates nicht kalkulierbar ist. So kann sich das Ergebnis bei einigen Menschen nach ein paar Monaten zurückbilden, während andere die Korrektur über Jahre hinweg wahrnehmen. Die transplantierten Fettzellen verhalten sich wie alle anderen. Dementsprechend sollte berücksichtig werden, dass diese insbesondere bei einem Energiedefizit an Fülle verlieren. Unter Umständen ist es notwendig, dass auf den ersten Eingriff zum Erhalt des Ergebnisses weitere folgen müssen. Abhängig vom Zeitpunkt der Nachbehandlung kann eine zweite Fettentnahme notwendig werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert