Barttransplantation

Allgemeine Beschreibung / Ziel der Barttransplantation

Eine Barttransplantation ist angebracht, wenn es im Bartbereich Narben gibt und diese Stellen kahl bleiben, weil keine Barthaare mehr wachsen. Es kann auch vorkommen, dass Barthaare ausfallen oder in manchen Bereichen überhaupt nicht wachsen und der Bart zu dünn aussieht. Die Ursachen dafür können genetischer Natur sein, auch Stress, Krankheit und/oder eingenommene Medikamente können dies beeinflussen.

Eine Barttransplantation kann an Wangen, Kinn oder Oberlippe vorgenommen werden. Als Ergebnis sieht der Bart voll und natürlich aus und es entsteht insgesamt das gewünschte ästhetische Erscheinungsbild. Auch störende Narben können mit Bartwuchs überdeckt werden.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer der Barttransplantation

Bei einer Barttransplantation ist das Beachten hygienischer und fachlicher Standards sowie eine vorherige gründliche Beratung notwendig. Zudem müssen die Anzahl der benötigten Haarfollikel berechnet und die notwendige Haardichte für die entsprechende Hautstelle ermittelt werden.
Ab den zehnten Tag vor der Barttransplantation soll kein Aspirin oder andere blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.

Für die Barttransplantation gibt es hauptsächlich zwei Methoden, die sich hauptsächlich in der Entnahme des Spenderhaares unterscheiden:

Bei der Follicular Unit Transplantation (FUT) werden Haare vom hinteren Teil des Haarkranzes entnommen. Die FUT dauert mehrere Stunden, wird unter örtlicher Betäubung vorgenommen und ist weitgehend schmerzlos. Lediglich ein leichtes Ziehen kann spürbar werden.

Die entstehende Narbe ist ca. 1 mm breit und weitgehend unsichtbar, da sie sich unter einem behaarten Bereich befindet, wenn die Haare nicht zu kurz getragen werden. Sind mehrere Transplantationssitzungen erforderlich, wird beim Entnehmen des neuen Hautstreifens die alte Narbe verwendet.

Nach der Entnahme wird der Hautstreifen in sogenannte Grafts unterteilt, die aus einer bis vier Haarwurzel bestehen. Anschließend werden sie sorgfältig gekühlt und in einer salzigen Lösung aufbewahrt. Beim Implantieren werden die Grafts mithilfe eines kleinen Spezialskalpells eingebracht. Dabei werden kleine Schnitte vorgenommen, die sich in der Breite an die Graftgröße anpassen.

Zum Abschluss wird die Spendestelle vernäht. Die Fäden können etwa 15 Tage nach der Haartransplantation gezogen werden. Ein Verband ist nicht erforderlich, so dass der Alltag bereits am folgenden Tag wieder aufgenommen werden kann. Nach dem Eingriff kann es zu einem leichten Spannungsgefühl auf der Haut kommen.

Eine andere Methode ist die Follicular Unit Extraction Methode (FUE), welche auch Follicular Isolation Technik, kurz FIT genannt wird. Es gibt drei Möglichkeiten, wo die Haare entnommen werden können:

  • vom Haarkranz wie bei einer Haartransplantation
  • von den Körperhaaren, wie z.B. von Brust, Rücken oder Bein
  • vom Bart, falls dieser dicht behaart ist, beispielsweise am Hals oder unter dem Kinn

Bei der FUE-Methode wird die Entnahmestelle zuerst auf eine Länge von 1 bis 2 Millimetern geschoren. Danach wird jede Haarwurzel einzeln extrahiert und in entsprechende Öffnungen gesetzt, die zuvor vom Operateur angebracht wurden. Dies erfolgt vollkommen schmerzfrei unter örtlicher Betäubung. Lediglich ein leichtes punktuelles Drücken kann manchmal verspürt werden. Auch hier wird mit Grafts gearbeitet.

Es entsteht keine lineare Narbe am Hinterkopf. Eine FUE ist vor allem für Personen geeignet, die ihre Haare sehr kurz tragen möchten, sich nur einen minimalen Eingriff wünschen oder nur eine kleine Behandlung benötigen. Auch bei nur wenig vorhandenem Spendermaterial oder bei einer Neigung zu extremer Narbenbildung ist die FUE-Methode sinnvoll.

Etwa 800 bis 1000 Haarwurzeln können an einem Tag umgepflanzt werden. Sind mehr Grafts erforderlich, kann sich der Prozess über mehrere Tage hinziehen. Die Entnahmestellen verheilen nahezu unsichtbar und benötigen auch keine Fäden oder eine andere Verschlusstechnik. Erfahrungsgemäß erfolgt eine schnellere Verheilung als bei der FUT-Technik.

Für beide Techniken gilt: Beim Einbringen der einzelnen Haare muss auf die spätere Wuchsrichtung und -Winkel geachtet werden, damit ein natürliches Erscheinungsbild entsteht.

Nach der Barttransplantation kann es bei beiden Methoden örtlich zu Rötungen und Schorf kommen, was im Allgemeinen nach sieben bis vierzehn Tagen wieder abheilt.

Mögliche Resultate der Barttransplantation

Bei der FUE-Technik sind die Implantate deutlich empfindlicher als bei der FUT-Methode, was zu einer schlechteren Anwachsrate führt. Bei FUT wird von einer 90 %igen Anwachsrate gesprochen.

Bei vielen Patienten fällt ein Teil der implantierten Haare zwei bis sechs Wochen nach der Operation wieder aus. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Sind Haare ausgefallen, beginnt nach zwei bis drei Monaten das normale Nachwachsen des Bartes aus den verpflanzten Haarfollikeln. Spätestens nach 12 Monaten ist ein vollständiger, fülliger und natürlich aussehender Bart gewachsen, der von nun an dauerhaft besteht.

Kosten der Barttransplantation

Die Kosten für eine Barttransplantation richten sich u.a. nach der Methode, der ausführenden Klinik und der erwünschten Haardichte in der Zielregion. Allgemein ist die FUE-Technik um einiges teurer als FUT, da sie deutlich zeitaufwändiger ist.

Auch ansonsten variieren die Preise erheblich. In Deutschland liegen die Kosten zwischen 2000,- Euro (für einen Schnurrbart) und bis zu 7000,- Euro für einen voluminösen Vollbart. Im Ausland ist eine Barttransplantation bereits ab 1500 Euro möglich.

Risiken der Barttransplantation

Insgesamt sind beide Methoden gut verträglich. Insbesondere bei der FUT-Technik besteht eher die Gefahr von Entzündungen oder Verletzungen von Blut- und Nervenbahnen. Auch kann es zu Infektionen, Narbenbildung, Taubheitsgefühl oder Benommenheit kommen.

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