Schönheitsoperationen

Schönheitsoperationen sind heutzutage bei weitem keine Seltenheit mehr. Plastische Chirurgie gilt längst bei den meisten Menschen als legitimes Mittel, um die eigenen Vorstellungen von Ästhetik in Bezug auf Körper und Gesicht zu realisieren. Dabei lässt gerade die massiv steigende Zahl an Schönheitsoperationen vermuten, dass es sich bei plastischen Eingriffen um ein Phänomen aus dem 20. oder 21. Jahrhundert handelt. Jedoch werden Eingriffe zugunsten der individuell empfundenen Schönheit bereits seit Jahrtausenden absolviert. Erste Spuren können bis in die Zeit der Ägypter zurückverfolgt werden. Vor etwa 3000 Jahren rekonstruierten Mediziner in Indien Nasen für Straftäter, denen als Bestrafung das Riechorgan abgeschnitten worden war. Die ersten Schritte auf europäischem Boden begannen in der Renaissance. Ab diesem Zeitpunkt wuchs der Anspruch, es wurden immer neuere Verfahren und Methoden entwickelt, um ein ästhetisches Ergebnis zu erhalten.

Welche Operationen sind die beliebtesten?

Schönheitsoperationen nehmen seit einigen Jahren immer weiter an Beliebtheit zu. 2013 lag die Zahl der Eingriffe insgesamt bei 11,6 Millionen. Wurden die meisten chirurgischen Korrekturen vor einigen Jahren noch in den USA absolviert, befindet sich mittlerweile Brasilien auf Platz 1. Etwa ein Drittel aller weltweit durchgeführten Schönheitsoperationen entfallen auf Brasilien und die USA. Deutschland lässt sich auf dem 8. Rang lokalisieren.

Die häufigste Operation unter Frauen ist die Brustvergrößerung. 2013 ließen sich weltweit 1,77 Millionen Frauen die Brust vergrößern. Dicht gefolgt wird diese Zahl von den realisierten Fettabsaugungen. Ungefähr 1,6 Millionen Männer und Frauen konnten 2013 auf diese Weise ihr Körperfett reduzieren. Es folgen die Augenlidkorrektur, Operationen an Lippen und Nase sowie Straffungen von Bauch und Brust.

Der größte Anteil der Schönheitsoperationen wird noch immer an Frauen ausgeführt. Zwischen 2012 und 2014 lag die Zahl der Männer zwischen 17,1 Prozent und 14,7 Prozent. Das durchschnittliche Alter bei der Operation liegt sowohl bei Männern als auch Frauen bei knapp 40 Jahren. Im Gegensatz dazu steht das Interesse an einem chirurgischen Einsatz vor allem bei jungen Menschen im Vordergrund. Vor allem Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahren denken demnach über eine Schönheitsoperation nach. In der Gruppe der 30 bis 44 Jährigen hingegen spielt das Thema nur bei 5,6 Prozent eine Rolle.

Was macht eine gute Beratung aus?

Wer über eine Transformation physischer Gegebenheiten nachdenkt, möchte seinen Körper normalerweise in gute Hände geben. Fotos von verpfuschten Schönheitsoperationen wecken Skepsis und Angst. Dabei lässt sich oft schon anhand der Beratung die Qualität des Chirurgen erkennen. Um sich keinen gesundheitlichen Risiken auszusetzen, ist die Auswahl des Arztes elementar. Ausschlaggebend für eine gute Beratung ist es zunächst, dass sich der potentielle Chirurg Zeit lässt. Ärzte, welche nicht nach Beweggründen und Vorgeschichte fragen, sollten mit Misstrauen begutachtet werden. Dasselbe gilt für Vorschläge, welche die selbstständig geäußerten Wünsche überschreiten. Unglaubwürdig wirken zudem Aussagen, in denen Operationen als vollkommen harmlos und ohne Risiken dargestellt werden. Eine gute Beratung sorgt dafür, dass der Patient in den Arzt Vertrauen fasst. Das Aufklärungsgespräch sollte Informationen über die Erfahrung preisgeben. Äußert sich der Chirurg nicht selbstständig, so können die Daten erfragt werden. Darüber hinaus ist die genaue Beschreibung des Einsatzes wichtig. Hier sollten Risiken, Methoden, Materialien und Techniken zur Sprache kommen. Der Patient oder die Patientin sollte nicht den Eindruck erhalten, zu einer Operation gedrängt zu werden. Stattdessen empfiehlt sich ein Arzt, der am Ende des Beratungsgespräch einen weiteren Termin vorschlägt oder die Möglichkeit, sich per Telefon beziehungsweise E-Mail zu melden.

Billiganbieter im Ausland als seriöse Alternative?

Operationen, die von Deutschen im Ausland vollzogen werden, beziehen sich zum größten Teil auf Brustvergrößerungen. Insgesamt 31 Prozent aller chirurgischen Einsätze außerhalb der eigenen Landesgrenzen beschäftigten sich mit Brustkorrekturen, 27 Prozent mit Fettabsaugung.

Schönheitsoperationen in Deutschland sind meistens wesentlich teurer als vergleichbare Eingriffe im Ausland. Dabei sollten Klinken in anderen Ländern zunächst genau begutachtet werden. Ein häufiges Problem stellen Hygienemängel dar. Zahlreiche Länder weisen ein weniger hohes Hygieneniveau auf wie es in Deutschland der Fall ist. Darüber hinaus beinhalten Schönheitsoperationen hierzulande die Nachsorge. Kommt es im Ausland zu Komplikationen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Patient oder die Patientin auf sich selbst angewiesen ist. Aber auch reine Nachsorgeuntersuchungen sind nicht zwingend im Preis der Operation enthalten. Entstehen Ansprüche durch einen verpfuschten Eingriff oder Konsequenzen, so kann es zu juristischen Schwierigkeiten kommen. Ein weiteres Risiko stellen die Klinik und der Arzt dar. In Deutschland ist das Werben mit Vorher-Nachher-Fotos verboten. Ein solches Verbot gilt jedoch nicht in allen Ländern. Stattdessen müssen die Bilder genau auf mögliche Manipulationen durch Photoshop betrachtet werden. Wer die Operation in einem Land durchführen möchte, deren Sprache er nicht mächtig ist, kann auf Barrieren stoßen. Diese gehen unter Umständen auf Kosten der Gesundheit oder des Resultats. Zudem bietet ein Urlaubstrip ins Ausland mit einer geplanten Operation nicht die Zeit, sich ausgiebig mit dem Arzt zu beschäftigen.

Schönheitsoperationen im Ausland weisen somit zahlreiche Risiken und Aspekte auf, die überdacht werden müssen. Zwar sind die Eingriffe in Deutschland oft wesentlich teurer, doch existiert hier im Vergleich zu vielen Ländern eine höhere Dichte an Gesetzen. Wie bei jeder Operation bleibt dennoch immer ein Restrisiko- auch in Deutschland können unfähige Chirurgen oder Pfuscher das gewünschte Resultat vernichten.

Ausbildung und Qualifikationen eines Schönheitschirurgen

Plastische Chirurgie scheint einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, weil ein steigender Teil der Bevölkerung nach der Korrektur kleinerer physischer Mängel strebt. Um als Schönheitschirurg tätig zu werden, muss jedoch eine medizinische Ausbildung abgeschlossen werden, handelt es sich bei der plastischen Chirurgie um einen Part der Medizin. Dementsprechend steht am Beginn einer jeder Karriere das allgemeine Medizinstudium, welches 12 Semester in Anspruch nimmt. Es folgt ein Jahr, in dem die praktische Ausübung im Mittelpunkt steht, damit die Zulassung erreicht werden kann. Anschließend muss eine 4 jährige Ausbildung zum Chirurgen absolviert werden. Wer sich auf den ästhetischen Part spezialisieren möchte, muss mit weiteren Fortbildungsmaßnahmen rechnen. Diese beanspruchen zum einen etwa zwei Jahre, zum anderen müssen die Seminare normalerweise selbstständig bezahlt werden. Insgesamt vergehen in der Regel ungefähr 13 Jahre, ehe die Ausbildung zum Schönheitschirurgen abgeschlossen ist. Befindet sich ein Chirurg in der Ausbildung, so ist es ihm meistens bereits möglich, Erfahrungen im plastischen Bereich zu sammeln. Zahlreiche Schönheitsklinken suchen nach guten Chirurgen. Dabei bezieht sich der plastische Aspekt nicht nur auf Brustvergrößerungen, Faltenreduktion und die Straffung von Körperpartien. Plastische Chirurge sorgen darüber hinaus für die Wiederherstellung von Körperfunktionen. Dementsprechend gilt insbesondere die erfolgreiche Behandlung eines Unfallsopfers als positive Resonanz.

Kommentare sind geschlossen