Schweißdrüsen entfernen

Allgemeine Beschreibung / Ziel des Schweißdrüsenentfernens

Übermäßiges Schwitzen wird als Hyperhidrose bezeichnet – etwa 3 % der Menschen leiden darunter. Hormonstörungen oder andere Krankheiten können die Ursache sein, aber auch unabhängig davon kann eine vermehrte Schweißbildung auftreten. Dadurch wird häufig das körperliche und seelische Wohlgefühl enorm eingeschränkt. Das übermäßige Schwitzen tritt hauptsächlich an Händen, Füßen und unter den Achseln auf, manchmal auch an Kopf oder Rücken.

Das Entfernen der Schweißdrüsen kann ausschließlich in der Achselhöhle vorgenommen werden. An anderen Körperstellen ist dies aus anatomischen Gründen nicht möglich. Mit dem Schweißdrüsenentfernen in der Achselhöhe wird die Hyperhidrose beendet oder eingeschränkt und ein Schwitzen in natürlichem Umfang und Menge wiederhergestellt. Auch die entstehende Geruchsbelästigung durch den Achselschweiß wird damit unterbunden bzw. verringert.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer der Entfernung der Schweißdrüsen

Ein Entfernen der Schweißdrüsen in den Achselhöhlen ist nur bei krankhafter Schweißsekretion möglich. Zudem müssen andere Ursachen für das starke Schwitzen ausgeschlossen werden wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion. Des Weiteren sollten schon alle möglichen konservativen Maßnahmen ausprobiert worden sein wie Antitranspirantien, schweißreduzierende Medikamente sowie Botulinumtoxin-Injektionen. Dies alles muss vor dem Eingriff mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Für das Schweißdrüsen entfernen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Schweißdrüsenexzision. Hierbei werden die Schweißdrüsen zusammen mit dem betroffenen Hautgebiet entfernt. Die Wunde wird nach dem Eingriff vernäht. Nur ein teilweise Entfernen der Haut ist mit einer Teilexzision möglich. Bei der offenen Adenektomie wird die Haut kreuzweise oder s-förmig eingeschnitten, aufgeklappt und die Schweißdrüsen entnommen.

Beim Shaving werden die Schweißdrüsen manuell oder elektrisch „abrasiert“. Dazu wird über kleine Hautschnitte das Fettgewebe gelöst, so dass die Schweißdrüsen unter der Haut entfernt werden können. Beim elektrischen Shaving wird dazu ein orthopädisches Gerät verwendet. Auch mit einem Laser können die Schweißdrüsen auf diese Weise entfernt werden – für dieses relativ neue Verfahren sind allerdings die Langzeitwirkungen noch nicht bekannt.

Das Schweißdrüsen entfernen mithilfe der Absaugung verläuft wesentlich schonender. Dabei wird im Prinzip wie bei der Fettabsaugung vorgegangen und eine Kanüle durch die Haut eingeführt, mit der die Schweißdrüsen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, abgesaugt werden. Ergänzend dazu wird häufig eine Saugkürettage eingesetzt. Diese spezielle Absaugkanüle wird über kleine Schnitte eingeführt, wobei sich Haut und Unterhautfettgewebe voneinander lösen. Dabei wird gleichzeitig eine schmale Fettgewebsschicht abgesaugt. Nun erfolgt mit einer Kürette – ein medizinisches Handgerät zur Gewebeentfernung – die eigentliche „Ausschabung“ der Schweißdrüsen. Dieser Vorgang kann bei Bedarf nach einiger Zeit problemlos wiederholt werden, was nach dem Wegschneiden von Hautarealen nicht möglich ist.

Bei all diesen Methoden zum Entfernen der Schweißdrüsen wird hauptsächlich lokale Betäubung, manchmal in Verbindung mit Dämmerschlaf, angewandt. Manchmal kommt auch eine Vollnarkose zum Einsatz. Meist ist eine ambulante Durchführung möglich. Für die Dauer der Behandlung ist ca. eine bis zwei Stunden einzuplanen. Nach einer Vollnarkose gibt es eine längere Nachbeobachtungszeit und danach kann die Klinik in den meisten Fällen mit einer Begleitperson verlassen werden.

Nach dem Eingriff wird meist ein Druckverband angelegt und in manchen Fällen für einige Tage eine Drainage gelegt. Die Wundheilung und oft auch die Arbeitsunfähigkeit dauert etwa zwei Wochen. Ein Duschen ist bereits nach wenigen Tagen möglich. Sportliche Aktivitäten sollten für einige Wochen vermieden werden.

Mögliche Resultate des Schweißdrüsenentfernens

Je nach Technik sind die Erfolgsergebnisse unterschiedlich:

Bei einer vollständigen Exzision ist mit einer guten Wirksamkeit von fast 95 % und einer langanhaltenden Reduzierung der Schweißbildung zu rechnen. Die Teilexzision zeigt Erfolge zu etwa 60 %. Bei einer offenen Andenektomie kann von einer sehr guten Erfolgsquote ausgegangenen werden. Das manuelle Shaving ist mit bis zu 85 % erfolgreich und das elektrische Shaving sogar mit über 90 %.

Beim Absaugen der Schweißdrüsen können etwa 80 % der Schweißdrüsen entfernt und die Schweißabsonderung um rund 65 % reduziert werden. Hierbei kann es allerdings in 50 % der Fälle zu einer Reaktivierung der Hyperhidrose kommen. Ob dies der Fall ist, zeigt sich nach etwa 3 bis 4 Monaten.

Kosten des Entfernung

Das Entfernen der Schweißdrüsen kostet je nach angewandter Methode zwischen 600 und 2000 Euro.

Risiken des Entfernens der Schweißdrüsen

Bei den Exzisionen können u.a. Wundheilungsstörungen, Blutergüsse, störende Narbenbildungen bis hin zu Beweglichkeitseinschränkungen des Schultergelenkes auftreten. Auch beim manuellen Shaving kann es zu Wundheilungsstörungen und Blutergüssen kommen. Zusätzlich besteht die Gefahr von Lymphfisteln. Nach dem elektrischen Shaving können sich kleine, aber meist kräftige Narben, Wundinfekte und Missempfindungen in der Achselhöhlenhaut einstellen.

Eine Lasertherapie birgt das Risiko von Verbrennungen und Hautnekrosen. Beim Absaugen der Schweißdrüsen können Gefühlsstörungen, Blutergüsse, Wundwasseransammlungen oder strangförmige Narben im Unterhautfettgewebe entstehen.

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