Narbenkorrektur

Allgemeine Beschreibung / Ziel der Narbenkorrektur

Narben entstehen hauptsächlich durch Unfälle, Verbrennungen, Tätowierungen, Akne oder nach Operationen. Bei manchen Menschen heilen diese schlechter ab und es entstehen große, wulstförmige Narben. Zudem können sich geschrumpfte, tiefe, trichterförmige oder eingesunkene Narben bilden.

Es werden verschiedene Narbenarten unterschieden: Keloid nennt man eine Narbe, die über die Wunde seitlich hinaus wächst. Hypertrophe Narben wuchern im ehemaligen Gebiet der Wunde. Des Weiteren gibt es auseinanderweichende Narben, die atroph genannt werden sowie kontrakte Narben, welche Einschränkungen der Bewegung und anderer Funktionen sowie Schmerzen verursachen können.

Narben können zudem, je nachdem, in welchem Bereich sie sich befinden und wie groß sie sind, zu ästhetischen bzw. kosmetischen Problemen führen.

Ziel der Narbenkorrektur ist es, entstandene Einschränkungen und Beschwerden zu beseitigen und die Narbe so unauffällig wie möglich erscheinen zu lassen, um ein optisch harmonisches Bild wiederherzustellen.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer der Narbenkorrektur

Eine bei einer Operation oder Unfall entstandene Narbe wird nicht sofort korrigiert, sondern muss erst einmal ausreifen. Dieser Prozess dauert meist ca. ein Jahr. Ausnahme sind Narben, die funktionelle Beeinträchtigungen zur Folge haben – diese werden sofort korrigiert. Zur Unterstützung der Narbenausreifung werden u.a. spezielle Silikonpflaster bzw. -folien, Kortisoneinspritzungen oder Druckverbände angewandt. Grundsätzlich sollte die Narbe nicht mehr wulstig und gerötet und deren Aktivität vollständig beendet sein, bevor sie korrigiert wird.

Vor einer Narbenkorrektur ist immer ein ausführliches Beratungsgespräch notwendig, um die geeignete Methode zu finden. Welche Methode zur Anwendung kommt, hängt von Art, Größe, Alter und Lage der Narbe ab. Bei dem Eingriff werden die Narbenstränge aufgelöst, die Narbe vollständig entfernt oder sie wird geglättet, verfeinert oder unauffälliger gestaltet. Angewandt werden u.a. Unterspritzung mit Gewebefüllern, Abschleifen der Haut (Dermabrasion), Lasertherapie, Chemical Peeling, Expandertechnik und Hauttransplantation.

Beim Herausschneiden der Narbe wird eine spezielle Schnitttechnik eingesetzt, wobei Unterhautfettgewebe abgelöst wird, um eine Hautspannung zu vermeiden. Die Wunde kann entweder vernäht oder durch ein Hauttransplantat verschlossen werden. Ist der Hautbereich eingesunken, wird dieser Volumendefekt mit Füllsubstanz unterfüttert.

Auch eine Vereisung lässt manche Narben deutlich schrumpfen. Ein relativ neues Verfahren ist des Microneedling. Dabei wird ein sogenannter Derma-Roller über das Hautareal gerollt und dabei mit winzigen Nadeln hautstraffende Wirkstoffe tief in die Haut eingebracht.

Abhängig von der angewandten Methode dauert die Narbenkorrektur von 15 Minuten bis zwei Stunden und wird entweder unter lokaler Betäubung, Dämmerschlaf oder Vollnarkose vorgenommen. In den meisten Fällen ist eine ambulante Behandlung ausreichend. Ein Klinikaufenthalt wird nur bei ausgedehnten Narbenkorrekturen erforderlich und dauert dann ein bis zwei Tage. Wenn die Wunde genäht werden musste, können die Fäden nach sechs bis zwölf Tagen wieder entfernt werden.

Wann die Arbeits- und Gesellschaftsfähigkeit wieder hergestellt ist, hängt von der Art des Eingriffs ab. Sport darf nach ein bis zwei Wochen wieder ausgeübt werden. Sonne und Solarium sind mit gutem UV-Schutz nach einem halben Jahr möglich, Sauna nach spätestens vier Wochen.

Zur Nachbehandlung sind entlastende Steristrips, Narbenpflege z.B. mit Silikongels, Bindegewebsmassage sowie evtl. Antibiotika erforderlich. Auch Kortisoninjektionen können zusätzlich angewandt werden.

Mögliche Resultate der Narbenkorrektur

Nach der Narbenkorrektur sieht die Narbe unauffällig, heller, kleiner oder glatter aus – je nachdem, was erreicht werden sollte. Auch die Funktionsbeeinträchtigungen und Schmerzen, die vorher bestanden haben, sollten nach und nach verschwinden.

Ein Endergebnis ist meist nach etwa 1 Jahr sichtbar. Dann kann auch erst beurteilt werden, wie lange das erreichte Resultat hält.

Ist das gewünschte Ergebnis noch nicht erreicht, ist in vielen Fällen eine nochmalige Narbenkorrektur sinnvoll und möglich.

Kosten der Narbenkorrektur

Eine Narbenkorrektur kann je nach Methode, Arzt bzw. Klinik zwischen 400 und 1000 Euro kosten.

Risiken der Narbenkorrektur

In seltenen Fällen kann es zu Infektionen kommen. Weiterhin können Schwellungen und Blutergüsse auftreten. Es kann zudem vorkommen, dass das Ergebnis nicht befriedigend ist, die Narbe wieder auftritt und/oder eine Nachoperation erforderlich wird.

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