Lippenvergrößerung

Allgemeine Beschreibung / Ziel der Lippenvergrößerung

Wer sich für eine Lippenvergrößerung entscheidet, dem geht es hauptsächlich um das optische Erscheinungsbild. Zu kleine bzw. zu schmale Lippen oder ein Mund, der nicht den heutigen Schönheitsidealen entspricht, sind meist der Grund. Entweder ist dies angeboren oder die Lippen haben infolge des Alters an Form und Fülle verloren. Auch kann eine Lippenkorrektur nach Verletzungen, nach Entfernung eines Geschwulstes oder bei angeborener Lippenspalte erforderlich werden.

Mit einer Lippenvergrößerung werden die Konturen der Lippen verbessert oder deren Volumen vergrößert. Damit werden vollere, glattere und schöner geformte Lippen erreicht. Es können Ober- und Unterlippe gleichzeitig oder einzeln behandelt werden.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer der Lippenvergrößerung

Eine Beratung vom behandelnden Arzt ist notwendig, um Fragen zu Möglichkeiten, Risiken oder Kosten zu klären. Für eine Lippenvergrößerung werden unterschiedliche Methoden angewandt. Einige davon haben ein dauerhaftes Ergebnis, andere müssen nach einiger Zeit wiederholt werden.

Der Eingriff dauert je nach Methode 15 bis 60 Minuten und wird in der Regel ambulant vorgenommen.

Als Filler kommen in erster Linie Hyaluronsäure oder Eigenfett infrage. Beim Einspritzen von Hyaluronsäure ist eine örtliche Betäubung und ambulante Behandlung ausreichend. Nachdem die Substanz mit einer feinen Nadel eingespritzt wurde, werden die Lippen geknetet, um die Hyaluronsäure gut zu verteilen und die gewünschte Form zu erlangen. Soll Eigenfett verwendet werden, wird dieses an einer Körperstelle entnommen (z.B. Oberschenkelinnenseiten oder Bauch), danach gereinigt und aufbereitet und zuletzt in die Lippen eingespritzt. Das Ganze wird innerhalb einer Behandlung durchgeführt und bedarf einer örtlichen Betäubung bzw. eines Dämmerschlafs. Auch Kollagen kann für die Unterspritzung benutzt werden. Dieses wird unter lokaler Betäubung in die Lippen eingespritzt.

Eine dauerhafte Unterfütterung wird u.a. mit einem Gewebestreifen erreicht. Für diesen Eingriff ist eine Vollnarkose notwendig, um den sogenannten Dermisstreifen aus einer tieferen Hautschicht zu entnehmen. Der Hautstreifen wird über kleine Schnitte am Mundwinkel in die Lippen eingebracht.

Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von speziellen Kunststofffäden. Diese werden als schmaler Schlauch mithilfe einer speziellen Nadel in die Lippe gezogen.

Zudem gibt es verschiedene Filler, die dauerhaft im Körper verbleiben. Dazu gehört beispielsweise Silikonöl. Die eingespritzten Mikroimplantate werden von sich neu bildendem Bindegewebe ummantelt. Dadurch entsteht letztlich das größere Lippenvolumen. Die meisten dauerhaften Filler wie Artecoll, Dermalive, Aquamid, Sculptra oder PMMA werden kaum noch angewandt.

Auch eine sogenannte Vermillektomie, bei der die Lippen in einer Operation nach oben geliftet werden, kommt äußerst selten zum Einsatz. Dies gilt ebenso für eine Methode, bei der lediglich eine Vergrößerung der Lippenfläche, nicht aber des Volumens, mittels Ausdehnung der Lippenhaut erreicht wird. Dabei wird durch eine bestimmte Schnitttechnik der Abstand zwischen Naseneingang und Oberlippenrand verkürzt, wodurch sich die Lippe vorwölbt und mehr Lippenrot sichtbar wird. Es kann auch ein Schnitt am Lippenrotrand geführt, ein schmaler Hautstreifen entfernt und Lippenrot darüber genäht werden.

Nach einer Lippenvergrößerung mittels Unterspritzung können diese für einige Stunden anschwellen und sich wund anfühlen. In dieser Zeit sollte wenig gesprochen und gegessen werden. Die Lippen sollten mit kalten Kompressen gekühlt werden. Die Einstichstellen schließen sich schnell. Ein Massieren der Lippen sollte für kurze Zeit gemieden werden, um ein Verformen zu vermeiden. Nach der Unterspritzung ist eine Gesellschaftsfähigkeit bereits nach max. 5 Tagen wiederhergestellt, Sport ist meist nach einer Woche wieder möglich, Sonne, Solarium und Sauna nach spätestens 3 Wochen.

Bei einer genähten Wunde nach einer Gewebsunterfütterung können die Fäden nach einer Woche gezogen werden. Nach zwei Wochen kann der normale Alltag wieder aufgenommen werden. Sport ist noch vier bis sechs Wochen zu meiden.

Mögliche Resultate der Lippenvergrößerung

Das erwünschte Ergebnis sind schön geformte, glatte Lippen mit einem vollen Volumen. Wie lange das Resultat sichtbar ist, hängt von der angewandten Methode ab:

  • Hyaluronsäure wird vom Körper wieder abgebaut und hält ca. fünf bis sechs Monate. Folgebehandlungen sind möglich.
  • Das Ergebnis einer Behandlung mit Eigenfett hält einige Jahre. Meist überleben 60 bis 70 % der eingespritzten Fettzellen, so dass man fast von einem dauerhaften Resultat sprechen kann. Bei Eigenfett wird meist eine überdimensionierte Unterspritzung vorgenommen, um den Verlust von 30 bis 40 % Volumen in den ersten Monaten auszugleichen.
  • Der Abbau von Kollagen dauert in der Regel sechs bis sieben Monate. Es wird aber wegen einer höheren Allergiegefahr seltener durchgeführt.
  • Die Gewebsunterfütterung oder das Einsetzen von Kunststofffäden ist in der Regel sehr lange haltbar. Erst genannte Methode ist sehr gut verträglich, weil körpereigenes Material verwendet wird. Die Fäden haben den Nachteil, dass keine spezielle Konturierung der Lippen, sondern lediglich mehr Volumen möglich sind.

Kosten der Lippenvergrößerung

Die Kosten für eine Lippenvergrößerung liegen bei den gängigen Methoden zwischen 300 und 1200 Euro.

Risiken der Lippenvergrößerung

Eine Unterspritzung von Substanzen, die der Körper wieder abbaut, beinhaltet weniger Risiken. Insbesondere die Behandlung mit Eigenfett ist sehr gut verträglich.

Dennoch kann es bei der Lippenvergrößerung zu Komplikationen wie Blutergüssen, Schwellungen, Ungleichheit der Seiten oder zu viel Volumen kommen.

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