Implantatwechsel

Allgemeine Beschreibung / Ziel des Implantatwechsels

Der Wechsel eines Implantates kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig werden, meist ist das nach 10 bis 15 Jahren der Fall. Zum einen kann es vorkommen, dass der Körper statt einer natürlichen Immunreaktion zu stark auf das Implantat reagiert und dickere, festere Kapseln um den „Fremdkörper“ gebildet hat, die teilweise recht schmerzhaft sind. Diese Erscheinung wird Kapselfibrose genannt. Auch eine sehr lange Verweildauer der Implantate im Körper, Formveränderung der Brüste oder ein Riss des Implantates können einen Wechsel erfordern. Weiterhin wird ein Implantatwechsel erforderlich, wenn die Gefahr von Entzündungen oder Löchern im Implantat besteht oder wenn es seine Position auf ungewünschte Weise verändert hat. Möglich ist ein Austausch außerdem beim Wunsch nach einer anderen Brustgröße.

Ziel des Implantatwechsels ist das Bewahren der Gesundheit und das Vorbeugen ernsthafter Komplikationen. Beim Austausch soll die Brust wieder eine schöne, feste Form besitzen und der gewünschte optische Effekt erreicht werden.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer des Implantatwechsels

Eine Beratung und Untersuchung durch den operierenden Arzt geht einem Implantatwechsel immer voraus. Dabei wird besprochen, welche Maßnahmen erforderlich sind, wie der Eingriff vorgenommen wird, welche Risiken bestehen und ähnliches.

Bestimmte Medikamente wie Blutverdünner müssen spätestens zwei Wochen vor der Operation abgesetzt und dürfen auch bis zu zwei Wochen danach nicht eingenommen werden. Mindestens sechs Stunden vor dem Eingriff sollte nichts mehr gegessen werden. Am Tag der Operation keine öligen Körpershampoos, keine Cremes, Make-up oder ähnliches verwenden.

Der Implantatwechsel kann in einer Tagesklinik oder stationär erfolgen. Entweder erfolgt die Operation im Dämmerschlaf oder – in den meisten Fällen – unter Vollnarkose und dauert zwischen einer und drei Stunden. Manchmal kann der Austausch des Implantates etwas aufwändiger werden als die Erstoperation.
Beim Eingriff wird, falls vorhanden, die Narbe der Erstoperation in der Brustumschlagsfalte verwendet. In wenigen Ausnahmefällen kann über den Bereich der Achsel oder des Warzenvorhofes zugegriffen werden. Hat sich eine stark ausgeprägte Kapsel rund um ein Implantat gebildet, muss diese ganz oder teilweise entfernt werden – entweder getrennt vom Implantat oder damit zusammen. Das neue Implantat kann entweder an der gleichen Stelle wie das alte eingesetzt werden oder es wird eine neue Tasche gebildet, die sich vor oder hinter dem Brustmuskel befindet. In der Regel ist ein etwas größeres Implantat notwendig, da sich das Brustgewebe in der Zwischenzeit gedehnt hat.
Zum Abschluss wird eine Wunddrainage gelegt, der Sitz der neuen Implantate überprüft und die Wunde mit feinen Nähten verschlossen.
Nach dem Eingriff kann es zu Schwellungen, Blutergüssen oder Spannungsgefühlen kommen, welche innerhalb von wenigen Tagen abklingen. Nur in seltenen Fällen kann dies über mehrere Wochen dauern. Meist entsteht eine Gefühlsminderung, die sich nach einigen Monaten normalisiert. Ein Kühlen der Brüste mindert Schmerzen und störende Empfindungen.

Bis zur Entfernung der Fäden bleibt die Wunde mit sterilen Verbänden bedeckt. Zudem ist das Tragen eines Spezial-BHs für zwei bis drei Wochen erforderlich. Die Wunddrainage wird spätestens 7 Tage nach dem Eingriff entfernt, die Fäden 7 oder 14 Tage nach der Operation.

Der Alltag kann nach etwa 7 Tagen wieder aufgenommen werden. 4 bis 6 Wochen nach der Operation ist das Schlafen in Rückenlage sinnvoll. Als Nachbehandlung wird eine Thromboseprophylaxe empfohlen. Nachdem die Fäden gezogen wurden, kann wieder geduscht und gebadet werden. Sauna, Solarium, heiße Bäder u. ä. sollte mindestens 4 bis 8 Wochen, teilweise bis zu 6 Monaten nach dem Eingriff vermieden werden. Mit Sport mindestens acht, eher zwölf Wochen warten.

Mögliche Resultate des Implantatwechsels

Der Implantatwechsel ermöglicht eine natürliche und wohlgeformte Brust, die den persönlichen optischen Ansprüchen gerecht wird. Das endgültige Resultat ist nach etwa 2 bis 3 Monaten sichtbar und hält etwa 10 bis 15 Jahre. Danach ist ein erneuter Austausch der Implantate möglich.

Manche Asymmetrien, wie beispielsweise Größenunterschiede, können nicht immer restlos behoben werden.

Kosten des Implantatwechsels

Ein Wechsel der Implantate kostet durchschnittlich zwischen 5500 und 6500 Euro.

Risiken des Implantatwechsels

Bei einem Implantatwechsel bestehen allgemeine Risiken einer Operation wie beispielsweise Nachblutungen, Narbenbildungen, Embolien und Thrombosen, Wundinfektionen, Durchblutungsstörungen oder Unverträglichkeitsreaktionen.

Zudem kann es zu einer Kapselfibrose, zu dauerhaften Gefühlsminderungen, zu Asymmetrien, zur Verletzung des Implantats oder zu dessen Verrutschen kommen.

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