Brustvergrößerung (Mammaaugmentation)

Brustvergrößerung

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1. Allgemeine Beschreibung/Ziel der Brustvergrößerung

Die Brustvergrößerung zählt zu den häufigsten Eingriffen der ästhetischen Schönheitschirurgie. Das Ziel des Eingriffs besteht im Regelfall darin, das Wohlbefinden der Patientin zu stärken. Für viele Frauen ist die Brust unter anderem ein Zeichen von Weiblichkeit, so dass die Operation vorgenommen wird, um eine positive Veränderung der Optik herbeizuführen. Damit möglichst ein natürliches Gefühl erhalten bleibt, greifen Mediziner auf Implantate zurück, die schon brustähnlich angefertigt wurden. Vor allem Silikonimplantate eignen sich hervorragend, um ein schönes Dekolleté zu formen. Die künstlichen Gelkissen sind über viele Jahre hinweg haltbar, greifen den weiblichen Körper nicht negativ an und sind zudem auslaufsicher, so dass die Flüssigkeit nicht in den Organismus der Patientin gelangen kann. Eine alternative zum Einsatz von Silikonkissen ist die Brustvergrößerung mit Eigenfett.

2. Umfang, Aufwand und Ablauf der Brustvergrößerung

Platzierung der Silikonimplantate bei der Brustvergrößerung

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Da Brustvergrößerungen auf unterschiedliche Art und Weise medizinisch durchgeführt werden können, unterscheiden sich die Methoden auch im Hinblick auf den Umfang sowie den Aufwand voneinander. Möglich ist eine Platzierung der Silikonimplantate über oder unter dem Brustmuskel. Bevor der ästhetische Eingriff allerdings vorgenommen werden kann, müssen interessierte Frauen zunächst an einem Untersuchungs- sowie Aufklärungsgespräch teilnehmen, so dass die Fachärzte die Frau über den Ablauf und die Nachbehandlung aufklären können. Welche Operationsmethode anschließend genutzt wird, um die Brust zu vergrößern, hängt maßgeblich von den individuellen Voraussetzungen des weiblichen Körpers ab, so dass die Mediziner im Einzelfall entscheiden müssen.

Zunächst wird ein etwa 3-5 cm großer Hautschnitt vorgenommen, der als Zugang zur Brust dient. Dieser Schnitt wird entweder in der Achselhöhle, in der Brustumschlagsfalte oder am Brustwarzenvorhof durchgeführt. Durch die vergleichsweise geringe Schnittfläche kann die Wunde nach dem Eingriff ideal verheilen und hinterlässt lediglich eine kleine Narbe. Während der OP dient die Zugangstelle dazu, dass das Silikonkissen eingeführt werden kann. Durch den entstandenen Hohlraum wird das Kissen nunmehr bis zur Brust vorgeschoben und an der entsprechenden Körperstelle verankert. Insofern dient die Muskulatur der Brust als Stütze, damit das Implantat während der Heilungsphase mit der Bruststruktur verwachsen kann. Diesbezüglich kann der praktizierende Chirurg entweder das bereits gefüllte Silikonkissen einführen, oder aber zunächst die leere Hülle, die erst im Körper mit der Gelflüssigkeit aufgefüllt wird. Zuletzt wird der Schnitt vernäht und die Patientin wird in einen leichten Verband gehüllt, damit die Wunde vor Infektionen geschützt werden kann.

Resultat einer Brustvergrößerung

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Um die Schmerzen nach dem Eingriff kontrollierend zu begleiten, wird der Patientin über eine Infusion Schmerzmittel zugeführt. Nach einigen Stunden wird sodann durch den behandelnden Arzt sowohl der Verband als auch der Eingriff erstmalig kontrolliert. Dies ist notwendig, um mögliche Nebenwirkungen möglichst zeitnah zu entdecken. Nach 1-3 Tagen kann die Frau regelmäßig die Klinik verlassen, da die Nachversorgung ambulant durchgeführt werden kann. Damit die Wunde allerdings optimal verheilen kann, und sich die Silikonkissen mit dem Körper verbinden können, wird der Frau ein spezieller Kompressions-BH angelegt, den die Frau über einen Zeitraum von etwa 8 Wochen Tag und Nacht tragen muss. Bei den zyklisch stattfindenden Nachuntersuchungen wird die Brust gewöhnlich auf Schwellungen, Blutungen oder andere negative Begleiterscheinungen untersucht. Nach etwa 2 Wochen können die Fäden gezogen werden, wobei die Patientin bis zur 10. Woche auf sportliche Aktivitäten oder anstrengende körperliche Belastungen verzichten sollte. Die letzte Nachuntersuchung erfolgt etwa 1 Jahr nach dem eigentlichen Eingriff.

3. Mögliche Resultate der Brustvergrößerung

Welche Resultate mit der Brustvergrößerung tatsächlich möglich sind, hängt weitestgehend von den natürlichen Ausgangsbedingungen ab. Hat die Frau beispielsweise sehr kleine Brüste (AA), wird der Chirurg regelmäßig die Vergrößerung von 1-2 Körbchengrößen anraten. Immerhin muss der Körper die eingesetzten Silikonkissen aufnehmen können, daher bestünde bei zu großen Implantaten die Gefahr, dass Komplikationen entweder bei oder nach der Operation auftreten können. Möchte die Patientin die Brust hingegen weiter vergrößern lassen, raten die meisten Fachärzte zu mehreren Operationen, da die Haut zunächst gedehnt werden muss. Dementsprechend werden die eingesetzten Implantate nach einiger Zeit durch größere Fabrikate ersetzt, bis letztendlich die gewünschte Körbchengröße erzielt werden konnte. Über mögliche Resultate wird der Arzt regelmäßig während des Beratungsgesprächs eingehen, so dass gemeinsam nach einer angemessenen Lösung gesucht werden kann.

4. Kosten der Brustvergrößerung

Die Kosten für eine Brustvergrößerung können mitunter stark voneinander abweichen. Entscheidend ist, welche Silikonkissen eingesetzt werden, welcher Aufwand während der Operation notwendig ist und vor allem in welcher Klinik der Eingriff durchgeführt werden soll. Durchschnittlich müssen allerdings 3000 € – 5000 € von der Patientin eingeplant werden, wobei die Krankenkasse sich in der Regel nicht beteiligt. Eine Ausnahme gilt nur für den Fall, dass der Eingriff auch medizinisch notwendig ist, beispielsweise nach einer Tumor-OP.

5. Risiken der Brustvergrößerung

Wie jede Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird, kann es auch im Zusammenhang mit einer Brustvergrößerung zu Komplikationen kommen. Jede Frau sollte sich insofern vorab überlegen, aus welchen Grund der chirurgische Eingriff praktiziert werden soll. Während der Heilungsphase kann es darüber hinaus zu Wundheilungsstörungen sowie Blutungen kommen. Diese Risiken werden hingegen medizinisch als selten erfasst. Das größte Risiko bildet indes die Kapselfibrose. Im schlimmsten Fall muss das Silikonkissen umgehend in einer Folgeoperation entfernt werden, wobei auch Teile des körpereigenen Brustgewebes herausgeschnitten werden. Dies ist notwendig, da sich die Kapsel, die sich über die Brustmuskulatur um das Implantat bildet, bei einer Fibrose zusammenzieht, so dass einerseits die Brust verformt wird und andererseits das Implantat zu platzen droht. Zuletzt ist es möglich, dass das Gelkissen nach der Operation verrutscht. Dadurch ist ebenfalls eine Folgeoperation notwendig, um vor allem die Schmerzen der Betroffenen zu stillen. Derartige Nebenwirkungen sind zwar sehr selten, sollten allerdings niemals ganz ausgeschlossen werden.

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