Botulinumtoxin (Botox)

Allgemeine Beschreibung / Ziel von Botulinumtoxin

Allgemein wird dieser Wirkstoff als Botox bezeichnet. Eine Behandlung mit Botulinumtoxin wird dann angewendet, wenn im Gesicht zu viele Falten bestehen und der Ausdruck im Gesicht vorgealtert, unausgeglichen und unfreundlich wirkt. Dies kann durch die natürliche Hautalterung auftreten, durch Lebensgewohnheiten beeinflusst werden (z.B. Rauchen) und hängt zudem von der individuellen Veranlagung ab. Außerdem wird die Gesichtshaut durch die bewegte Mimik stark strapaziert, wodurch sich Falten bilden – beispielsweise beim Stirnrunzeln oder konzentrierten Arbeiten am PC. Auch Hals und Dekolleté können geglättet werden.

Es gibt verschiedene Typen des Wirkstoffs, die in unterschiedliche Wirkstärken von A bis G eingeteilt werden. Der Serotyp A hat die stärkste Wirkung.

Ziel der Botoxbehandlung ist es, die Falten zu glätten, ein jugendlicheres frisches Aussehen und einen entspannten Gesichtsausdruck zu erreichen. Gleichzeitig wird die übermäßige Mimik als eine der Ursache der Falten mitbehandelt, da mit Botulinomtoxin die Signalübertragung an den Muskeln blockiert wird.

Umfang, Aufwand, Ablauf und Dauer der Behandlung mit Botulinumtoxin

Vor der Unterspritzung wird das Gesicht, die vorhandenen Falten und die Hautqualität analysiert. Auch eventuelle Erkrankungen, die ein Risiko darstellen könnten, werden abgefragt. Es werden die notwendigen Injektionspunkte festgelegt und in manchen Fällen der Ist-Zustand fotografisch festgehalten.

Folgende Stellen im Gesicht können mit Botox behandelt werden:

  • Augenfältchen (Krähenfüße): in der Regel pro Seite 3 Injektionseinstiche, bei längeren Falten doppelte Anzahl
  • Augenbrauenhebung, wenn sich die Brauen gesenkt haben und dadurch Schlupflider entstanden sind
  • Dekolleté: etwa 18 bis 24 Einstiche
  • Hals mit zwei senkrechten Strängen: ca. 10 Injektionen
  • Kinnfalten an der Kinnvorderseite mit relativ grobem Kinnrelief
  • Lidfalten am Ober- und Unterlid: meist jeweils 1-2 Einstiche
  • Nasenfalten: in der Regel max. 2 Einstiche pro Seite
  • Oberlippen- und Unterlippenfalten: einige oberflächliche Einstiche
  • horizontale Stirnfalten: ca. 6-8 Injektionspunkte
  • Wangenfalten: pro Seite etwa 10 bis 15 Einstiche
  • Zahnfleischlachen, wenn die Oberlippe beim Lachen zu sehr hochgezogen wird und dabei viele obere Zähne mit Zahnfleisch sichtbar werden
  • Zornesfalte, die senkrechten Falten zwischen den Augenbrauen: normalerweise 3 bis 5 notwendige Injektionspunkte

Bei Hauterkrankungen im Behandlungsgebiet, Gerinnungsstörungen, neuromuskulären Erkrankungen, Allergien oder Überempfindlichkeit gegen verwendete Stoffe darf die Botoxbehandlung nicht eingesetzt werden.

Auch bei einigen Vorerkrankungen und Virusinfektionen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Injektion von Botulinumtoxin nicht erfolgen. Zudem können verschiedene Medikamente wie beispielsweise bestimmte Antibiotika oder Vitamin C, die Wirkung abschwächen oder aufheben. Werden gleichzeitig Acetylsalicylsäure oder blutverdünnende Medikamente, Knoblauch, Vitamin E oder Ginkgo eingenommen, können an den Einstichstellen kleine Blutergüsse entstehen.

Die Injektion mit Botox wird mit speziellen, ultradünnen Kanülen vorgenommen. Dies ist in der Regel schmerzarm und eine Betäubung im Allgemeinen nicht erforderlich. Es werden meist kleine und kurze Stiche verspürt. In seltenen Fällen können Kopfschmerzen oder kleine Schwellungen auftreten.

Unmittelbar nach der Behandlung sollten die Einstichstellen etwa 5 Minuten lang gekühlt und danach nochmals vom Arzt kontrolliert werden. Normalerweise verblassen die Einstichstellen innerhalb kurzer Zeit. Nach der Injektion sollte ca. 3 Stunden lang eine waagerechte Körperhaltung bewahrt werden. Am Tag der Injektion sind Sport und Alkohol und in den Folgetagen anstrengende Tätigkeiten zu vermeiden. Das behandelte Gebiet sollte in der ersten Zeit nicht mechanisch beansprucht werden.

Mögliche Resultate des Botulinumtoxins

Im besten Fall sehen die behandelten Hautstellen jünger, glatter und frischer aus. Die Mimik soll dabei natürlich und entspannt und nicht maskenhaft wirken. Das Heben der Augenbrauen und ein schönes Lächeln sollten nach wie vor möglich sein.

Die Wirkung setzt etwa zwischen dem dritten und fünften Tag ein, in seltenen Fällen erst nach 14 Tagen. Das Ergebnis der ersten Injektion bleibt etwa 3 Monate bestehen. Eine zweite Injektion kann ca. sechs bis acht Monate eine sichtbare Wirkung behalten und weitere vermutlich noch länger. Bei besonders hohen Dosen kann die Wirkung bis zu einem Jahr anhalten.

In manchen Fällen kann es passieren, dass die Wirkung ausbleibt. Hierfür wird eine relative Immunität gegen Botox angenommen. Eine zweite, doppelt dosierte Behandlung führt dann meist zum Erfolg.

Kosten der Botoxbehandlung

Die Preise richten sich nach dem behandelnden Arzt, dem Botoxtyp und der Menge, die injiziert wird und sind zudem abhängig von Faltentiefe, Alter, Muskelstärke und weiteren Faktoren. In etwa gestalten sich die Kosten wie folgt:

  • Augenfältchen ca. 150 bis 250 Euro
  • Augenbrauen-Hebung ca. 150 Euro
  • Hals und Dekolleté: ca. 500 Euro
  • Kinnfalten ca. 200 bis 250 Euro
  • Lidfalten ca. 100 bis 150 Euro
  • Oberlippenfalten ca. 150 bis 200 Euro
  • Stirn ca. 200 bis 400 Euro
  • Unterlippenfalten ca. 200 bis 250 Euro
  • Wangenfalten ca. 500 bis 650 Euro
  • Zahnfleischlachen ca. 100 Euro
  • Zornesfalten ca. 250 bis 350 Euro

Risiken des Botulinumtoxins

Eine geringe Menge des Botulinumtoxins kann in den Kreislauf gelangen und andere Muskeln beeinflussen. Zudem kann das vegetative Nervensystem beeinflusst werden, was sich häufig durch Mundtrockenheit zeigt. Auftreten können zudem Blutergüsse, Rötungen, Schwellungen und vorübergehende Schmerzen.

Manchmal verteilt sich das Botulinumtoxin nicht regelmäßig unter der Haut. Dann wird eine Nachbehandlung nötig.

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